Die Regeln

Um Unterwasserrugby spielen zu können, benötigen die Spieler nicht nur ein gutes Atem- und Tauchvermögen, sondern auch ein tiefes Verständnis für das Regelwerk. Im folgenden sind die wichtigsten Regeln für die Sportart aufgeführt.

Spielleiter beim Unterwasserrugby
Spielleiter/Schiedsrichter beim Unterwasserrugby. Foto: Ardan Füßmann

1. Hupsignale beim Unterwasserrugby

einmal lang:
Spielbeginn bei Anstoß; Spielbeginn bei Freiwurf; Spielbeginn nach Tor
zweimal lang:
Tor ist gefallen und vom Schiedsrichter gesehen worden.
ein oder zweimal kurz:
Einmal ist keinmal. Weiterspielen.
mehrmals kurz hintereinander:
Irgendein Foulspiel: den Ball fallen lassen und erst einmal Lage klären. Es geht mit Freiwurf, Schiedsrichterball oder Strafwurf (s.u.) weiter. Die Schiedsrichter zeigen in die Richtung der Mannschaft, gegen die der Freiwurf ausgeführt wird.
dreimal lang Halbzeit oder Spielende

>> Informationen zur Hupanlage

2. Spielbeginn

Zu Spielbeginn und nach Toren müssen die Spieler mit mindestens einer Hand am Beckenrand auf den Anpfiff warten. Erst danach geht die Post ab. (Wichtig beim Auswechseln nach Toren! Nach Toren können aber auch z.B. nur drei Spieler im Wasser bleiben; die drei restlichen springen unmittelbar nach dem Anhupen in der Wechselgasse ins Wasser: Schwungvorteil, besonders bei kleinen Becken!)

3. Fliegender Wechsel

Es sind immer höchstens 6 Spieler im Wasser und 5 auf der Wechselbank. Jeder Spieler außer dem Torwart hat im Idealfall einen Wechselpartner.
Gewechselt wird in zügigem Rhythmus, schneller als im Minutentakt.
Ausgewechselt wird wie folgt:
Ein Spieler kann nur auf der Stirnseite des Spielfeldes auf der Seite der eigenen Mannschaft (sogenannter Wechselbereich) auswechseln. Dazu muss er das Wasser vollständig verlassen (Beine im Becken baumeln lassen und locker den Fans zuwinken ist nicht!). Erst dann kann sein Wechselpartner von der Wechselbank innerhalb der Wechselgasse ins Wasser springen.
Ein Wechselfehler führt zu einer Zeitstrafe!
Nach dem Auswechseln sofort zur Wechselbank und hinsetzen.

4. Fouls

jegliche Unsportlichkeit wie Kratzen, Beißen, Schlagen, Treten, Fingerverbiegen, Würgen etc.
Anfassen oder Abreißen von Ausrüstung: Maske, Brille, Flossen, Badehose, Kappe
Festhalten am Korb bei Torangriff oder Torabwehr (Strafwurf)
Festhalten oder Angreifen von Gegnern, die nicht im Ballbesitz sind
aber erlaubt: Festhalten und Angreifen von Gegnern:
wenn der Gegner im Ballbesitz ist, z.B. einen Angreifer stoppen
wenn man selbst im Ballbesitz ist, z.B. beim Torangriff

5. Freiwurf

Nach Fouls geht es mit Freiwurf in der angezeigten Richtung (Handzeichen der Schiedsrichters) weiter.

Gegen die eigene Mannschaft:
Abtauchen, wenn ein Gegner den Ball nach oben holt, und lauern, jedoch mit einem gewissen Mindestabstand vom ausführenden Gegner (2m); der Torwart bleibt solange auf dem Tor, bis die Situation geklärt ist.

Gegen die gegnerische Mannschaft:
Der Schiedsrichter zeigt mit einem Arm den „Ort des Verbrechens“ an, mit dem anderen die Richtung, in der der Freiwurf ausgeführt wird.
Ein eigener Spieler taucht ab und geht mit dem Ball zur Oberfläche. Gleichzeitig tauchen die Mitspieler ab und bieten sich unter Wasser zur Ballannahme an. Der Ballführende hält den Ball kurz über die Wasseroberfläche und spielt nach dem Hupzeichen sofort ab. Der Ausführende darf mit dem Ball an der Oberfläche nicht schwimmen oder selber abtauchen: er muss innerhalb von drei Sekunden nach dem Anhupen abspielen.

Wichtige Sonderregel: Wird der Freiwurf in der eigenen Hälfte angezeigt, kann er von der Mitte aus ausgeführt werden.

6. Schiedsrichterball

In unklaren Situationen können die Schiedsrichter abhupen, um z.B. eine undurchschaubare Spielermenge aufzulösen, bevor das eine oder andere Ärmchen, Beinchen oder Näschen auf der Strecke bleibt. Der Überwasserschiedsrichter wirft den Ball in der Mitte ins Becken, hupt gleichzeitig an, und weiter geht’s. (Ist der Schiedsrichter von der gegnerischen Mannschaft, ist davon auszugehen, dass die „Mitte“ ziemlich dicht am eigenen Tor liegt. Eigener Torwart runter, bevor der Schiedsrichter einwirft!).
Die Mannschaft taucht ab, sobald der Schiedsrichter Anstalten macht den Ball einzuwerfen, und lauert.

7. Strafwurf

Ein Angreifer gegen einen Torwart, der Rest beider Mannschaften verlässt das Spielfeld. Zeit maximal 45 sec, bis ein Tor fällt oder bis der Ball vom Torwart über die Oberfläche gehalten wird. Der Torwart muss in Reichweite des Korbes bleiben, solange er nicht in Ballbesitz ist.

8. Schiedsrichter

Anzahl: drei, zwei unten (Unterwasserschiedsrichter), einer oben (Überwasserschiedsrichter, Spielleiter)

Unterwasser-Schiedsrichter beim Unterwasserrugby - Foto: Ardan Füßmann
Unterwasser-Schiedsrichter beim Unterwasserrugby – Foto: Ardan Füßmann

9. Strafen

Freiwurf gegen foulende Mannschaft (s.o.) bei allgemeinem Regelverstoß
Strafwurf gegen foulende Mannschaft (s.o.) bei Regelverstoß in torgefährlicher Situation
Zeitstrafe (in Ligaspielen 2 min) bei schweren persönlichen Fouls (Maskeabreißen etc.) und nach Wechselfehlern aller Art sowie bei Revanchefouls gegen den Foulenden.
Wenn der Torwart während eines Strafstoßes einen Regelverstoß begeht, bekommt er die Zeitstrafe und der Strafstoß wird mit einem neuen Torwart wiederholt.
Spielausschluss bei mehr als zwei Zeitstrafen oder unsportlichem Verhalten (z.B. auftauchen, Beleidigungen loslassen und zuschlagen).